1 – Zu Neukirch in einem Dorfe,
Im Weilerer Kanton,
Da lebt ein frommer Priester,
Stackler er war genannt.
2 – Er hat die Schafe Jesu
Als guter Hirt geweidt ;
Auch lebte er stets freundlich,
Tat niemand was zu Leid.
3 – Doch wurde er gefangen
Und vor Gericht geführt,
Als wäre er ein Mörder,
Dem nichts als Tod gebührt.
4 – Eine Rotte Jakobiner
Kam einmal in der Nacht,
Da alles lag im Schlafe
Und niemand hielt die Wacht.
5 – Sie kam zum Wohnungs-Hause,
Drang ein und fiel auf ihn,
Und band ihm auf den Rücken
Die Hände kreuzweis hin.
6 – Sie schleppten so gebunden
Den Armen grausam fort.
Er ging mit wie ein Lamm
Und redete kein Wort.
7 – Er freute sich im Herzen,
Dass er so glücklich ist,
Für Jesu Schmach zu leiden.
O, welch ein edler Christ !
8 – Als sie nach Strassburg kamen,
Da sperrte man ihn ein ;
Doch durfte er nicht lange
In seinem Kerker sein.
9 – Man führte nach zwei Stunden
Ihn vor das Blutgericht,
Wo Leidenschaft und Hasse
Allein das Urteil spricht.
10 – Sehr lange wurde er verhört,
Dann sprach man über ihn
Das Urteil und verdammte
Ihn zu der Guillotin.
11 – Sein ganz Verbrechen war
Sein Priesterstand allein,
Dem auch er treu verblieben
Bis in den Tod hinein.
12 – Er ging nun vom Verhöre
In sein Verhaft zurück
Und hielt sein hartes Schicksal
Selbst für sein grösstes Glück.
13 – Kein Schauder, keinen Schrecken
Hatte der Tod für ihn,
Denn Christus war sein Leben
Und Sterben sein Gewinn.
14 – Die Zeit, die er noch hatte,
Wandte er noch einzig an,
Zum Tod sich zu bereiten,
So gut ein Christ nur kann.
15 – Genug hat er gebetet.
Nun war sein Wunsch allein,
Bald aufgelöst zu werden
Und bei Christus zu sein.
16 – Mit diesem Geist beseelet,
Ging er mit Herzensfreud,
Mit süsser Seelenwonne,
Mit heiterer Fröhlichkeit.
17 – Es schleppten ihn Soldaten
Auf den Gerichtsplatz hin.
Er endete sein Leben
Dort durch die Mordmaschin.
18 – So liess der fromme Priester
Sogar sein eigen Blut
Aus Lieb zu Jesus fliessen
Und opfert Hab und Gut.
19 – Er hat es aufgeopfert.
Nun lebt zum reichsten Lohn
Sein seliger Geist auf ewig
Vor Gottes Freudenthron.
20 – Lernt Christen auch so sterben
Und fürchtet keinen nicht,
Der nur den Leib kann töten.
Denkt stets, was Jesus spricht :
21 – Das Urteil aller jenen
Ist dort die Seligkeit,
Die hier Verfolgung leiden
Für die Gerechtigkeit.
Ajouté à la base le 15 février 2023
Par : Daniel Muringer
Trouvable dans « Das Volkslied im Elsass », Joseph Lefftz, vol. 1, page 239
Collecté à Reichsfeld en 1935.
Collecte réalisée à nouveau par Daniel Muringer pour OLCA (Office pour la langue et les cultures d’Alsace), site Sàmmle
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