1 – Müde kehrt ein Wandersmann zurück
In die Heimat, seiner Liebe Glück.
Doch bevor er ging vors Liebchens Haus,
Kauft er für sie den schönsten Blumenstrauss.
2 – Und die Gärtnersfrau, so hold und bleich,
Führet ihn zu ihren Beeten gleich,
Und bei jeder Blume, die sie bricht,
Rollen Tränen ihr vom Angesicht.
3 – « Warum weinst du, holde Gärtnersfrau ?
Weinst du um der Veilchen Dunkelblau
Oder um die Rose, die du brichst ? » –
« Nein, um dieses alles wein ich nicht ! »
4 – Und die Gärtnersfrau, so hold und bleich,
Schluchzet, dass es einen Stein erweicht,
Dann, sich fassend, zu dem Wandrer spricht :
« Warum ich weine ? Ach, du ahnst es nicht !
5 – Ich wein nur um den Geliebten mein,
Der gezogen in die Welt hinein,
Dem ich ewige Treu geschworen hab,
Die ich als Gärtnersfrau gebrochen hab.
6 – Woher, Wandrer, führt dich das Geschick ?
Warum wirfst auf meinen Ring den Blick,
Der mich täglich, täglich dran ermahnt
An die Treu, die ich gebrochen hab ? » –
7 – « Wahre Treue hast du nie gehegt,
Lieber Blumen stets dafür gepflegt,
Darum reich nur, holde Gärtnersfrau,
Einen Strauss, bedeckt mit Tränentau.
8 – Mit dem Blumenstrausse in der Hand
Will ich ziehen durch das ganze Land,
Bis der Tod mein müdes Auge bricht.
Lebe wohl, leb wohl, vergiss mein nicht !
9 – Bin ich einst ein alter, schwacher Greis,
Meine Haare wie der Schnee so weiss,
Auch dann noch denk ich oft und gern zurück
An unser längstvergangnes Liebesglück. »
Ajouté à la base le 1 février 2023
Par : Daniel Muringer
Trouvable dans « Das Volkslied im Elsass », Joseph Lefftz, vol. 1, page 199.
Collecté à Wimmenau en 1870.
Collecte réalisée à nouveau par Daniel Muringer pour OLCA (Office pour la langue et les cultures d’Alsace), site Sàmmle
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