1 – Christinchen sass im Garten,
Ihren Bräutigam zu erwarten.
Sie hat schon längst am Himmel gesehn,
Dass sie am Rhein musst untergehn.
2 – Sie sprach zu ihrer Mutter :
« Ach Mutter, liebe Mutter,
Kann dies denn gar nicht möglich sein,
Dass wir noch ein Jahr beisammen sein ? »
3 – « Ach Tochter, das kann nicht gehn,
Das Heiraten muss geschehn.
Du kannst nicht länger bei mir sein,
Du musst marschieren wohl über den Rhein. »
4 – Der Bräutigam kam gefahren
In zwei gar schönen Wagen.
Der erste war mit Gold beschlagen,
Darinnen soll’s Christinchen fahren.
5 – Es war ein scharf Gedräng ;
Die Strasse war zu eng.
Der Bräutigam führt die trauernde Braut
Wohl aus der Kirche ins Hochzeitshaus.
6 – Er führte sie zu Tisch,
Worauf gebackene Fisch,
Sie tranken vom allerbesten Wein :
Die trauernde Braut wollt fröhlich nicht sein.
7 – Er führte sie zu Bette
Mit Harfen und Klarnett,
Mit Harfen und mit Trommelspiel.
Die trauernde Braut hat Freude zuviel.
8 – Er reichte ihr die Hand –
Er reichte ihr die rechte Hand.
Die seinige war warm,
Die ihrige war kalt.
9 – : « Ach Mutter, bring ein Licht :
Ach Mutter, bring ein brennendes Licht !
Ich glaube, dass mein Weibchen verschieden ist. »
10 – Die Mutter wart zu lang,
Dem Bräutigam wird so bang.
Er nahm sein Schwert und stach sich tot.
Jetzt liegen zwei Verliebte im Erdenschoss.
11 – : Was pflanzt man auf dem Grab ?
Zwei Lilien und ein Rosenstock.
Zwei Lerchen, die sangen ihr Liedchen fort.
Ajouté à la base le 17 janvier 2023
Par : Daniel Muringer
Trouvable dans « Das Volkslied im Elsass », Joseph Lefftz, vol. 1, page 97.
Collecté à Wingersheim en 1915.
Collecte réalisée à nouveau par Daniel Muringer pour OLCA (Office pour la langue et les cultures d’Alsace), site Sàmmle
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