1 – « Nun ade, jetzt reis ich fort,
Jetzt reis ich in die Fremde !
Was gibst du mir zum letztenmal,
Dass ich an dich gedenke ? »
2 – « Ach Schatz, was ich dir geben soll ?
Ein Kuss vom treuen Munde,
Dass du an mich gedenken sollst
Alle Tag und alle Stunde. »
3 – Und als der Knab in die Fremde kam,
Was schon die Lieb vergessen,
Er schrieb ihr nie ein Briefchen heim,
Ihr jungfrisch Herz muss brechen.
4 – Und als er wieder nach Hause kam,
Die Schwiegerin ihm entegenkam.
« Willkomm, willkomm, Schwiegermutter mein !
Wo habt ihr euer Töchterlein ? »
5 – « Wo ich es hab, das weiss ich wohl,
Das darf ich dir schon sagen !
Drinnen liegt sie auf dem frischen Stroh,
Morgen tun wir sie begraben. »
6 – Und als er in das Zimmer trat,
Zwei Kerzlein ihm erscheinen.
Dort sah er zwei Jungfräuelein,
Ganz bitterlich tun sie weinen.
7 – Was deckt er auf ? Ein weissen Schleier,
Und schaut ihr unter die Augen.
« Du bist gewesen mein treuester Schatz,
Hats mir’s nie wollen glauben. »
8 – Was zog er heraus ? Ein goldenes Schwert,
Und sticht sich selber ins Herze.
« Hast du gelitten den bittern Tod,
So will ich leiden die Schmerzen. »
9 – Was lässt er machen ? Ein tiefes Grab,
Auf beiden Seiten Mauern.
Er nahm sein Liebchen in seinen Arm.
Hier müssen sie verfaulen !
10 – Es stand nicht mehr als drei Tage an,
Liess er ein Grabstein machen,
Darauf da soll geschrieben stehn :
Hier liegen zwei Verliebte.
Ajouté à la base le 12 janvier 2023
Par : Daniel Muringer
Trouvable dans « Das Volkslied im Elsass », Joseph Lefftz, vol. 1, page 81
Collecté à Erkartsweiler en 1901 (mélodie), et à Oberseebach en 1860 (texte).
Collecte réalisée à nouveau par Daniel Muringer pour OLCA (Office pour la langue et les cultures d’Alsace), site Sàmmle
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